Gentlemen-Only-Bikepark-Camp Harz 2025 – Das kleinste größte Fahrtechnik-Camp!

Wenige Tage bevor es hier bei uns im Harz mit dem Bikepark-Fahrtechnik-Camp losgehen sollte, mussten wir die Teilnehmer anrufen und checken, ob sie auch damit OK wären, beim kleinsten Camp der Welt teilzunehmen. 😉 Es waren kurzfristig noch Teilnehmer abgesprungen, die uns frecherweise einfach geghostet haben.

Ja, und irgendwie waren wir ja auch selbst daran schuld, dass es so Wenige waren: Das Gentlemen-Only-Bikepark-Camp Harz sollte unter der Woche stattfinden und dann haben wir es auch noch sehr spät bekanntgegeben. Da war doch was … stimmt … keine Urlaubstage mehr übrig und so …

Naja, unsere drei tapferen Kandidaten waren vollkommen OK damit und freuten sich auf das Camp in kleiner aber feiner Runde. That’s the spirit! 🙂

Kennenlernen und Fahrwerke einstellen

Sonntagnachmittag trudelten sie also nacheinander ein. Als alle beisammen waren, wurden wir direkt auf unser Video über Fahrwerksvermessung angesprochen und ob wir nicht alle gemeinsam in der Garage mal über unsere Gabel- und Dämpfereinstellungen drüberschauen wollen. Gesagt, getan.

Los ging’s mit Thomas, dessen Fahrwerk nach alter Gewohnheit im gemütlichen Schneckentempo arbeitete.

Wir gaben unser Bestes und stellten Dämpfer und Gabel zunächst erstmal sehr sehr viel schneller ein und stimmten das Federverhalten von vorne und hinten so aufeinander ab, dass es sich beim Wippen auf der Straße gleichmäßig anfühlte.

Natürlich war der schnelle Rebound und das damit verbundene „Flummi-Gefühl“ für Thomas erstmal sehr ungewohnt. Er war etwas skeptisch und gleichsam aufgeregt, wie sich sein Bike nun auf dem Trail verhalten würde.

Ähnlich machten wir es bei Christophs Atherton A150, allerdings stellten wir fest, dass sich die Empfehlungen von Fox für seinen Dämpfer auf Anhieb ziemlich gut anfühlten (vor allem nicht zu langsam!) und so waren wir recht schnell durch und ready fürs Abendessen in der Pizzeria La Capri.

Erster Tag im Bikepark Hahnenklee

Zum Auftakt sollte es nach Hahnenklee gehen. Nach dem Warmfahren wollten die Jungs erstmal, dass Jan checkt, ob die Basics – Position aufm Bike und Kurventechnik – sitzen. Wie immer gab es Verbesserungspotential und Klassiker wie „tief stehen bringt Sicherheit“ wurden gemeinsam als Mythos entlarvt. Einige Abfahrten später stand das Springen von Tables auf dem Programm.

Ein paar Übungen zu Manualtechnik und etwas Theorie später sprangen Henning, Thomas und Christoph über die ersten Tables der Jumpline, allerdings mit mal mehr und mal etwas weniger Erfolg. Wir stellten fest, dass die Köpfe voll waren mit Theorie und optimalen Bewegungsabläufen.

Das Gleichgewicht aus Input und Feel Good muss immer stimmen, es war also höchste Zeit für entspannte Laps in der Gruppe. Jetzt wurde der Tag nochmal richtig genial – auf der Bock auf Wurzeln (Roots) und der Downhill ließen wir es krachen und Christoph und Thomas wuchsen auf diesen beiden ruppigen Strecken über sich hinaus. Ihre Fahrwerke liefen im Vergleich zu vorher so smooth über alles rüber, dass sie nach jeder Abfahrt mit einem breiten Grinsen im Gesicht am Lift standen.

Wir hätten noch ewig so weiterfahren können, entschieden uns aber dafür, aufzuhören, wenn es am besten ist. Ab nach Hause und dann zu Max ins Hochgenuss, wo er uns riesige Burger zum Selbstbelegen servierte. Ein gelungener Abschluss eines erfolgreichen ersten Tages.

Zweiter Tag im Bikepark Braunlage

Dass ein doppelter Burger mit doppelt Käse recht spät am Abend nicht besonders förderlich für einen erholsamen Schlaf ist, konnten wir am Morgen empirisch ermitteln. 😉 Aber lecker war’s. 

Etwas unfit, aber motiviert, starteten wir nach dem Frühstück nach Braunlage, wo es richtig saftig und „physical“ werden sollte. Also das perfekte Programm für die vier Burger-Versehrten. Das Warmfahren erledigten wir auf der Freeride, richtig zur Sache sollte es danach auf der Enduro und der Evil Rocks gehen.

Die beiden Strecken auf der Rückseite des Wurmbergs sind ewig lang, verblockt und technisch anspruchsvoll. Hier kommt es darauf an, gute Lines zu finden, denn wer hier blöd bremst, verliert Schwung und muss treten.

Also in einer stabilen Position auf dem Bike vorausschauend fahren lautet die Devise, was bei dem konstanten Felsgeballer von unten leichter klingt als es ist. Hier konnten die Jungs von der Session am Vortag profitieren und einiges erfolgreich umsetzen. Im Ergebnis brachten wir den beiden Ballerstrecken den Flow bei und feierten uns mächtig dafür.

Da alle etwas angezählt waren, sollte der zweite Tag kürzer werden, aber dafür umso glorreicher. Die großen Holzfeatures auf der Freeride wurden noch abgehakt und das Selbstbewusstsein schoss in die Höhe. So muss das!

Ab nach Hause, ausruhen, World Cup in Les Gets schauen, diesmal schön frühes Abendessen – BBQ bei uns – Do More Of What Makes You Happy!

Dritter Tag im Bikepark St. Andreasberg

TUm das Thema Tables springen nochmal aufzugreifen, entschieden sich die Jungs am dritten Tag für unseren Hausberg, den Bikepark St. Andreasberg (MSB X Trail). Bei vielen Gruppen haben sich Videosessions bewährt, so dass die Teilnehmer direkt sehen, was an der eigenen Sprungtechnik noch nicht rund läuft.

Doch irgendwie passte dieses analytische Vorgehen am dritten Tag nicht wirklich, daher entschieden wir uns dafür, einfach immer wieder im Train zu springen und so das Gefühl für Tempo und den Bewegungsablauf zu entwickeln.

Und oh Wunder, das Train-Fahren zündete! Zuerst auf der kleinen Übungsline, dann auf der richtigen Jumpline. Mehrere Runs hintereinander sorgten dafür, dass die anfängliche Skepsis, ob in den drei Tagen wirklich ein Fortschritt zu erzielen wäre, purer Euphorie wich. Hinter Jan schallte es zunehmend „Yeah“ und „Wow“ … Die Jungs sendeten die Tables und konnten jeder für sich ein neues Level beim Springen erreichen.

Wir hingen noch eine kleine Fotosession hinten dran und beendeten den dritten Tag bei Kaffee und Kuchen mit einem megaguten Gefühl.

Fazit – unser kleinstes größtes Bikepark-Camp!

Was als vermeintliche Pleite startete – was ist das denn für ein Camp, nur drei Teilnehmer?? – entpuppte sich tatsächlich als eines unserer besten Camps, das ein wahres Feuerwerk an Erfolgen hervorbrachte!

Von der Fahrwerksoptimierung über Ernährungs- und Trainingstipps bis hin zu massiven Fortschritten bei mentalen Blockaden. Und noch mehr: sichere Position aufm Bike, geclearte Tables, übersprungene Gaps und Megatempo auf roughen Tracks.

Es war quasi ein dreitägiges Privatcoaching und die große Begeisterung der drei Jungs für dieses Format hat uns dazu gebracht, zu überlegen, ob wir nicht im nächsten Jahr von vorneherein ein „exklusives“ Gentlemen-Only-Camp für wenige Teilnehmer anbieten. Wir hätten Bock drauf! Ihr auch?